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August 2019, Innenausbau 1

Im Innenbereich wird gewerkelt und gebaut, viele von unseren Ideen werden Realität. Und auch der GU will immer wissen, ja wie denn jetzt genau, wie hoch, Nische wie tief und so weiter.

Zum Glück sind Pasci und ich uns jeweils (oder halt meistens) schnell einig und wir können uns sehr rasch für die gute Lösung für uns beide entscheiden. Wir tun uns auch nicht schwer zu entscheiden, wenn dann halt mal was nicht ganz so gelungen ist, dann wird das angepasst, aber zum Glück kommt das nicht so oft vor.

Nachdem wir in den kalten Wintermonaten noch in der Schweiz viele Details geplant und besprochen haben, werden diese Dinge nun in der Wärme und unter dem mittlerweile dichten Dach umgesetzt. Der Grundgedanke ist, grosszügige Räume zu haben mit allem notwendigen Luxus, etwas, was wir und unsere hoffentlich zahlreiche Gäste daheim in der Schweiz nicht haben. Und das kriegen sie hier definitiv. Wer hat denn schon mal in einem Bett aus Beton geschlafen?

Hä, fragt ihr sicher jetzt. Ja, klar, sagen wir. Diese Betten können beliebig geformt werden, sind sehr widerstandsfähig, quitschen nicht und werden nicht abgenutzt... UND BESONDERS WICHTIG... sind nicht aus Holz. Termiten werden sich an unseren Betten die Zähne ausbeissen. Und Feuchtigkeit oder anderes Getier wird sich nicht einnisten können. Und klar, wir haben seeehr bequeme und dicke Matratzen ausgewählt, das wird sehr kuschelig werden. Wir lassen alle Betten, Schränke und einige Möbelstücke direkt aus Beton giessen, aus obigen Gründen. Eh de liget de sälber.

Nachdem ich mich beim Dachbau bereits aktiv eingebracht habe, akzeptieren mich die Bauleute mittlerweile und setzen meine Anweisungen (meist) um. Ich erkläre mich oft anhand von meinen Zeichnungen, schreibe Masse direkt an die Wand oder zeichne unsere Ideen direkt vor Ort hin. Das wird dann meist innert weniger Tagen umgesetzt. Hier ein Schrank eingebaut, dort ein Bett gegossen, drüben eine Nische ausgeschlagen und daneben ein Kaffeetisch gegossen. Was nicht umgesetzt wurde, habe ich wohl nicht gut genug erklärt. Mit Zahlen für Masse kenne ich mich mittlerweile in Thai gut aus, wie dick die Mauersteine sind kenne ich aus dem FF, wie hoch die Räume werden... das werden wir dann sehen.

Die Küche zum Beispiel habe ich aufgezeichnet mit dem Bauarbeiter zusammen, in Thai-englisch-bärndütsch haben wir uns irgendwie verstanden. Er hat dann lose Steine geschichtet und uns gezeigt, wie er es machen würde. So konnten wir noch ein wenig korrigieren und so das "gut zum Druck" geben. Er und sein Team haben dann losgelegt. X-Löcher für die Armierungseisen in die Wände gebohrt, dann Schalungen gemacht, dann die Eisen verbunden und zu guter Letzt den Zement rein gegossen. Hier eine klare Trennung der Geschlechter. Die Männer bedienen die Maschinen, die Mädels verbinden die Eisen und rühren den Zement an, die Männer giessen diesen in die Schalungen. Fertig!

Manchmal wird mit gedacht, manchmal nicht, manchmal zu viel.

Eigentlich war es clever vom Vorarbeiter, den Anschluss von Wasser und Abwasser in den Betonsockel zu integrieren, welcher den Geschirrspüler umgeben wird. Die Anschlüsse nach Aussen. He, merksch öppis? ... warum kein Anschluss nach innen zum Geschirrspüler führt, bleibt für uns unerklärt. Item, das haben wir korrigiert.

Wesshalb der Schweisser, welchen wir angewiesen haben, für die Deckenventilatoren ein Stahlgerüst von oben herab anzuschweissen, den Boden mit 30x30 cm ausspitzen lässt, bleibt uns ebenfalls verborgen. No so de hau, Beton anmischen und wieder füllen.

Und dann noch der Maurer, welcher eine Nische in der Dusche aus der Wand brechen soll. Er durchbricht die Doppelmauer und kreiert eine Durchreiche zum Wohnzimmer. Nicht so eine tolle Idee, finden wir, er muss sie zur Hälfte wieder zu mauern.

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