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August 2019, Autokauf auf Thai

Hier beginnt ein Autokauf etwas anders.

Natürlich, so in etwa muss man schon vorher wissen, was man will. Occasionen haben hier einen relativ schlechten Ruf, die haben oft viele Kilometer, wurden mangelhaft von Hinterhof Garagen gewartet oder mit den Kilometern oder Angaben wird getrickst. Und... die Preise sind auch bei mehr jährigen Autos noch über 50% des Neupreises.

Also, ein neues Auto muss es werden.

Verschiedene Garagen in Chanthaburi hatte ich bereits mit dem Velo besucht. Die zahlreichen Verkäuferinnen haben zuerst etwas verdutzt geschaut, was denn dieser verschwitzte Typ mit Velo hier will, nachdem ich aber meine Wünsche deklariert habe, war das Eis gebrochen. Ich kam jeweils mit den Preislisten und Katalogen bepackt wieder nach Hause, die gemachten Fotos mit dem Farang (weisser Ausländer) wurden fleissig gepostet und die Evaluation konnte somit von uns gemacht werden. Wir konnten also planen und zielstrebig die Toyota Vertretung anvisieren.

Das geht hier aber etwas anders los. Mit Administration. Zuerst auf das Office des Resorts, dort muss ein Bestätigungsschreiben ausgestellt werden, dass wir hier wohnen. Natürlich reicht das nicht, denn der Ausstellende des Schreibens muss sich authentifizieren mit Kopien und Unterschriften, in Blau natürlich. Dann weiter zur Immigration. Liegt auf dem Festland. Also ein Tag muss da schon eingeplant werden, man weiss ja nie. Das Office macht dann die offizielle Aufenthaltsbestätigung, gültig 1 Monat, kann nur zum Autokauf genutzt werden. Öh, ja, so geht das hier. Wir hatten Glück; nach einer Stunde, freundlich lächeln, ausfüllen von 2 weiteren Formularen, haben wir das gewünschte Dokument im Sack. Prima.

Also in Chantaburi wurden wir sehr freundlich empfangen und mit einer netten, knapp 1.50cm kleinen zwirligen, knapp zweisprachigen Verkäuferin. Dank Google, Händen und Füssen konnten wir uns gegenseitig verständlich machen. Wir hatten ja angekündigt, eine Probefahrt machen zu wollen. Auf die Frage, wie lange wir denn Zeit haben, hätten wir schon skeptisch werden sollen. Denn die Kleine ging von einem Büro ins Andere, dann raus auf den Parkplatz, dann irgendwo hin... dann fuhr sie mit einem Auto vor, fuhr es auch gleich wieder weg, um uns dann, 90 Minuten später, zu einem Vorführauto zu bringen. Zuerst aber Instruktion; genau diese vordefinierte Strecke fahren, nicht zu viel Gas auf einmal, 80 km/h maximal, Vorsichtig fahren und vieles mehr. Die Fahrt war dann 10 Minuten später erledigt. Der Clou; die Verkäuferin sass hinten drin!

Wir wollten jetzt eigentlich bestellen, da standen plötzlich 4 Verkäuferinnen und die Leiterin der Administration um uns herum, konsultierten Handys und diskutierten ausgiebig miteinander oder auch nicht. Item, wir lieferten unsere Papiere ab, liessen Kopien von Pass und Thai Führerausweis machen und unterschrieben alles fein säuberlich, in blau naturellement. Es blieben aber noch einige Punkte offen, die wollen ein Hausbook, ein Bestätigung dass wir Hausbesitzer sind. Was das mit dem Auto zu tun hat, wissen wir nicht. Die Damen versprachen uns, den Sachverhalt am nächsten Tag zu klären und uns telefonisch zu kontaktieren. Wir mussten danach hetzen, dass wir die letzte Fähre auf die Insel noch erwischten.

PS: Kontaktieren heisst hier; melde du dich mal, wenn du was wissen willst.

3 Tage später stellte sich heraus, dass die das Auto nicht verkaufen wollen. Der administrative Aufwand war etwas grösser als üblich, weil wir in der Nachbarprovinz wohnen und es wäre doch viel einfacher, eines in der eigenen Provinz zu kaufen. Wegen der Umschreibung... Öh, wie bitte?

Das war ein Tritt in den A...., aber ein Glücksfall in mehrerer Hinsicht.

Erstens konnte ich wieder eine Velofahrt am Festland machen und andere Garagen in unserer Provinz besuchen, und...

Zweitens in der Toyota Garage in Trat hatten wir eine tolle Beraterin Namens Emmi gefunden, welche sich liebevoll, mit Elan und viel Power um uns kümmerte und ein Auto verkaufen wollte.

Drittens war das gleiche Auto um ein paar zehntausend Bath günstiger.

Viertens bekamen wir noch verschiedene Optionen geschenkt und

Fünftens bei unseren Besuchen immer was zu trinken, viel Heiterkeit und Lachen und

Sechstens die versprochene Lieferfrist von 30 Tagen wurde auf 10 Tage reduziert und

Siebtens zum Schluss noch ein Auto.

EMMI SEI DANK !

Bei der Übergabe wurden wir dann noch mit verschiedenen Kleinigkeiten, dem Auto wie bestellt und einem geweihten, traditionellen buddhistischen Glücksbringer beschenkt und machten dann gleich eine kleine Ausfahrt ins Landesinnere zu einer wundervoll gepflegten Institution mit vielen lokalen landwirtschaftlichen Produkten.

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Kommentare: 1
  • #1

    Mark (Freitag, 30 August 2019 16:17)

    Hahaha! Zum Glück seid ihr nun ja schon eingefleischte Farangs und das kann euch nicht mehr erschüttern! Allzeit gute Fahrt auf der richtigen Strassenseite!