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Juli 2020 - Dschungel Trekking

Ich hab mich noch nie alleine in den Dschungel gewagt. Denn bereits auf der Strasse, wenn ich mit dem Velo unterwegs bin, kreucht und fleucht ja öfter mal irgend so ein Tierchen auf der Strasse rum. Oder wenn ich mal direkt bei uns im Tal an den Fluss gehen will, habe ich auch schon so einiges gesehen, kaum war ich vom Töff abgestiegen. All das hat mich motiviert, mich einem erfahrenen Trekking Guide anzuvertrauen. Do chasch numä hingernochä laatsche... er wird sich schon melden, wenn es was zu sehen gibt.

Und genau so war es. Kaum los gelaufen, gleich hinter der Durian- und Mangosteen-Plantage, ging es in den Dschungel rein. Ein kleiner Trampelpfad zum Anfang, leicht ansteigend, viele Büsche und Bäume um uns herum, alles dicht bewachsen.

Wir waren eine Gruppe von 3 amerikanischen Lehrern, welche in Bangkok leben, jetzt aber wegen Covid keine Schule haben. Aus diesem Grund schauen sie sich halt Thailand an.

Recht bald machten wir unsere erste Entdeckung, eine gold-gelbe Spinne, etwa Hand gross (ok, vielleicht etwas zu gross geschätzt...aber mit Beinen stimmt die Angabe! Ehrlich).

Der Amerikaner zückte seine Kamera und versprach, mir auch ein Bild zu schicken. Ich warte leider  immer noch...

Kurz danach wurde der Pfad so richtig steil. Es war nicht besonders glitschig, obwohl es in der Nacht zuvor geregnet hatte, und trotzdem gab ich immer acht, wo ich hin trat und hin langte. Ich hielt mich an jedem Bäumchen und Strauch fest, um sicher nach oben zu kommen. Und immer inspizierte ich genauer, ob es wirklich Äste waren...isch doch mängisch Glückssach.

Es war ziemlich anstrengend bei gut 30 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit, und trotzdem fand ich, es hätte schlimmer sein können. Wir haben vom Guide ja alle genügend Wasser zur Verfügung gestellt bekommen, einfach hinauf tragen und trinken mussten wir es selber. Dazu ein Khao Pad (gebratener Reis), einige Bananen und zwei Päckli Güezi. Das musste für einen Tag reichen. Viel trinken war eh das Wichtigste, dank Camelbak kein Problem. Ich hatte 3 Liter eigenes Wasser dabei.

Es war manchmal mucks mäuschen still, manchmal quakte es höllisch laut oder irgendwelche Vögel pfiffen um die Wette. Gesehen haben wir kaum Tiere, wir hörten sie nur. Besonders die Affen lieben es ziemlich laut. Unser Guide erzählte uns von den Pflanzen, von der Gegend und der Insel, von Tieren die er hörte (und wir zum Glück nicht alle sahen) und checkte immer wieder, ob wir noch beisammen sind und genügend Puste hatten. Wir gingen zügig bergauf und machten da und dort einen Foto Stopp, mehr nicht. Wir stiegen hoch, querten x kleine Bäche, die Regenzeit zeigte ihre Wirkung, denn sie hatten Wasser... und wir eine kühlende Erfrischung.

Den ersten Gipfel erreichten wir nach gut 2 Stunden (leider nur einige kleine Ausblicke, jedoch keine rundum Sicht), danach ging der Pfad etwas runter und wir verloren etwa 100 Höhenmeter, um dann gleich wieder steil und über hohe Auftritte rasch an Höhe zu gewinnen. Es war ja bedeckt, manchmal sahen wir nichts zwischen den Bäumen hindurch, manchmal erhaschten wir einen Blick über unsere Insel. Nach gut 3 1/2 Stunden und 1000 Höhenmeter waren wir dann oben.

Die Nebelschwaden verzogen sich pünktlich und wir wurden mit atemberaubenden Rundblicken belohnt. Wir kletterten noch auf die grossen Felskanten, hinter denen es steil runter geht nach White Sand Beach, um die perfekten Fotos zu schiessen. WOW...

Nach dem leckeren Mittagessen und einer ausgiebigen Pause kletterten wir dann den Berg hinunter, hielten uns immer wieder an Bäumen und Sträuchern fest, weil es runter offenbar rutschiger war als bergauf. Cha das sii? Wahrscheinlich nicht, aber der Schwerpunkt ist beim runter gehen offenbar anders...und das Tempo...wenn du ausgleitest und so elegant als möglich das Gleichgewicht suchst, um dann doch auf den Arsch zu fallen, dann merkst du die Schwerkraft. Anyway, es machte riesigen  Spass. Nicht so spassig fand ich dann meine Meldungen von den Oberschenkeln. "Hallo, Hirn, bitte nicht so schnell, viel trinken, wir sind überlastet..."  Ich bin es nicht gewohnt, so lange zu wandern. Es werden halt andere Muskeln beansprucht als auf dem Velo. Ein heftiger Muskelkater war mir sicher.

Kurz vor Klong Son nahmen wir dann noch ein ausführliches Bad im erstaunlich kühlen Fluss, das tat gut und die Oberschenkel...na ja, die konnten zwar abkühlen, aber bereiteten mir schon da etwas Kopfzerbrechen. Und in diesem natürlichen Spa schwammen sogar noch so kleine Fische, welche sofort an uns knabberten...sind aber sonst harmlos.

Willst du auch mal so ein Trekking machen?

Komm zu uns, wir vermitteln dir gerne eine solche Tour.

Das war es. 7 Stunden und etwa 1500 Höhenmeter später waren wir wieder daheim. Die Beine schmerzten, die Kleider waren dreckig, einige tolle Fotos im Handy, die Insel von oben gesehen, Natur genossen...ein toller Tag.

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