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Oktober 2023 - Sonnenschirm Bali Style

Auf die letzte Saison haben wir uns mit einem neuen Sonnenschirm ausgerüstet. Hergestellt in Chiang Mai hier in Thailand, sehr stabil mit Holzgestell, wasserdichtem Baumwolle Bezug, das Ganze in unserer Farbe grün. Perfekt... haben wir gedacht, den haben wir noch, wenn wir mal pensioniert werden ;-)

Hesch dänkt!

Er stand jetzt draussen, auf der Terrasse des Zimmers 3. Ok, das ist dem Wetter, der Sonne, dem Wind und der schönen Aussicht am meisten ausgesetzt, darum ja auch der extra grosse Schirm, extra schön für extra Gäste.

Nun denn, man lernt immer was dazu.

Wir hätten ihn vielleicht abdecken sollen, wenn keine Gäste da sind. Das sieht aber ziemlich besch...eiden aus, so wie ein grosser Hotdog ohne Brot. Zudem war er ja richtig gross und schwer. Und hatten den Nachteil, dass man ihn immer zu zweit aufspannen musste,

Das isch de ä Seich gsii.

Also, was tun? Neuer Stoff? alles wegwerfen? Neues Modell? gleiches noch mal?

Ich hab mich für eine neue Bedeckung entschieden, das Gestell war ja noch tip top. Hab mich mal umgeschaut und mir vorgestellt, wie ich so was selbst erstellen kann. Viele Unterstände, Kaffeehäuschen oder Bars haben zu Dekozwecken ihre Dächer mit Stroh eingedeckt.Nennt man hier Bali Style.

Da war meine Idee; ich mach das selbst. Beim Baumarkt im Dorf, ist ein Ableger von 

ไทวัสดุ สาขาจันทบุรี, Thai Watsadu

war das Material vorhanden; Holzleisten zum stabilisieren, Strohmatten zum belegen, rostfreie Schrauben zum befestigen. Also hin, 1200 Bath investieren und dann ein paar Stunden schrauben und werkeln. Zum Schluss noch auf die Metallstange heben ... und fertig

Zuerst also die Stangen stabilisieren und dann die Strohmatten darauf befestigen. Ich versuchte sie so hinzu-püschelen, dass es von unten ein schönes Bild gab. Alles wird von oben auf das Gestänge geschraubt, so sieht man nichts von unten..

Die Holzleisten sollen das Ganze noch stabilisieren und verhindern, dass die Strohmatten nach innen knicken oder bei Sturm davon fliegen. Sind ja Dachmatten, nicht Flugmatten!. Die Matten bestehen ja aus dem besagten Stroh, welches um einen dünnen Bambusstab gewickelt wird. Ist die Konstruktion also nicht stabilisiert, könnten die Bambus durchbiegen und auch brechen..

Die erste Lage war schon mal drauf, der erste Eindruck war prima. Nun das Ganze jeweils 8 mal genau so anbringen und die erste Etage war fertig. Es fehlen noch 5 Etagen.

Den Schirm hatte ich auf Terrasse 2 hingestellt um vor Sonne und Regen geschützt zu sein, das hat sich bewährt. Wir sind ja in der Regenzeit, da kann jede Stunde ein anderes Wetter sein. Sieh dazu unseren Blogeintrag Regenzeit.

 

Die Verschraubungen hab ich mit rostfreien Schrauben gemacht. Hier in Thailand und besonders auf unserer Insel rostet einfach alles. Und viel schneller. Am Anfang hab ich von den damaligen Einheimischen zum Teil Werkzeug ausgeliehen und mir gedacht, die sollen doch ihre Tool ein wenig besser pflegen. Ich hab dazu gelernt. Wenn etwas nicht aus Chromstahl ist, oder Alu, oder Kunststoff...dann sieht das hier nach kürzester Zeit sehr leid aus. Darum hab ich entweder rostfreies Werkzeug oder packe viele Tools in Plastiksäcke ein und gebe ein paar Sprüher WD40 dazu, das hilft. Oder nehme in Kauf, dass es rostet.

Item, so gegen die Mitte des Schirmes musste ich mich ziemlich strecken. Ich hab ja aussen unten angefangen mit den Matten, also musste ich dann das Zentrum zum Schluss machen. Das war ein hin und her, zuerst wie ein Gummimann von unten durch die Stangen und dann anschrauben, aber ganz zu oberst hatte auch ich keinen Platz mehr. Ich hab ja niicht mehr so viel auf den Rippen wie auch schon, aber da hatte ich keinen Platz mehr. Ich hab mit einer waghalsigen, nicht SUVA konformen Konstruktion (davon veröffentliche ich KEINE Bilder) doch noch die Mitte erreicht und alles anschrauben können. Voilà, FERTIG!

Das Fundament hab ich noch giessen müssen, dazu hab ich 2 volle 50kg Säcke Sand sowie einen Sack Zement verbuddelt, ein wenig Armierung eingebracht und noch ein paar Chimpä dazu gepackt. Die Stange selbst ist eigentlich eine rostfreie Wasserleitung (feuerverzinkt), was das heisst, berichte ich dann in 3 bis 4 Jahren.

Zu guter Letzt den Schirm NUR NOCH auf die Stange heben. Läck, das ich ä Chrampf gsi.

Pasci musste mithelfen, ich hatte vor, es wie die alten Ägypter zu machen; immer kurz heben, unterlegen, hochziehen und so weiter. Wie die Typen damals eine Pyramide gebaut haben, ist mir schleierhaft, das müssen aber wirklich alles Weltmeister gewesen sein. Denn nach einer Stunde, klatsch nass verschwitzt, einige böse Worte zu Pasci und viele Flüche später gab ich auf. Völlig entkräftet!

Ich brauchte Hilfe und fand sie in Daniel, unserem Hausdienst und Töffli Vermieter. Er kam am nächsten Morgen mit einem Mitarbeiter und nach 6 Minuten 23 Sekunden war das Ding ober drauf gesetzt. FERTIG!

 

PS: ich melde mich nach dem ersten Sturm wieder...

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Kommentare: 1
  • #1

    USI (Dienstag, 03 Oktober 2023 15:34)

    Dein Blog ist wieder zum mööge guet! Hei immer dr Plousch dörfe derbi zi!